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#cotanz gefördert – Tanz, KI und Corona

Unter dem Akronym #cotanz wird Motion Bank in den kommenden 18 Monaten, gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz (MWWK), forschen. Das Projekt mit dem Antragstitel „Angewandte Forschung zum verteilten Arbeiten bewegungsintensiver Disziplinen: Corona, KI und Zeitgenössischer Tanz“ zielt auf eine Verbesserung der Zusammenarbeit in Zeiten von Homeoffice und Zoom ab, die gerade Austausch in körperbetonten Disziplinen erschweren. Dazu soll das existierende Motion Bank System zur Dokumentation, Vermittlung und Publikation von Zeitgenössischem Tanz durch eine bidirektionale Schnittstelle zwischen KI-Anwendungen und End-Nutzer*innen erweitert werden. Dies soll einerseits den mobilen Einsatz des Systems in verteilten Szenarien und als Reaktion auf die Pandemie-Situation verbessern. Andererseits sollen durch diese verfeinerten Einsatzmöglichkeiten Referenz-Datensätze für die zukünftige Verbesserung und Spezialisierung von KI-Modellen für den Zeitgenössischen Tanz und ganz allgemein für bewegungsintensive Disziplinen entstehen.

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#cotanz gefördert – Tanz, KI und Corona

Künstliche Intelligenz und Tanz – EU-Marie Skłodowska-Curie

Durch einen EU-Antrag (Marie Skłodowska-Curie Actions) des Motion Bank Partners Centre for Dance Research (C-DaRE) an der Coventry University (UK) wird Dr. Daniel Bisig (ZhdK, CH) ab Sommer 2020, unter anderem in Mainz, an Verbindungen von Tanz und künstlicher Intelligenz forschen können. Das Erfassen und Interpretieren von menschlicher Bewegung ist ein komplexes Problem und stellt sich in vielen Disziplinen, nicht nur dem Tanz. Daher gibt es bereits einige, durch maschinelles Lernen (ML) gestützte Verfahren, die für den Tanz fruchtbar gemacht werden können. Dr. Bisig kann hier an eigene und von Motion Bank gemachte Erfahrungen anknüpfen. Aus Sicht des Motion Bank Projekts an der Hochschule Mainz, stellt sich vor allem die Frage nach der Aufbereitung und automatischen Anreicherung von bereits erfassten Datensätzen.

Ein Statement von Dr. Daniel Bisig zu seinem Hintergrund und Plänen für das Fellowship können Sie in nachfolgendem Beitrag der ZHdK sehen.

Dr. Bisig wird von September–Dezember 2020 im Aufnahmestudio von Motion Bank, momentan installiert in der Werkstatt „iLab“ des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Mainz, zusammen mit den Tänzer*innen des Staatstheaters Mainz (tanzmainz) unterschiedliche Bewegungssequenzen erfassen. Diese dienen einerseits der Evaluation von Machine-Learning Modellen (ML), indem die Daten des dort vorhandenen Motion Capture Systems in Vergleich zu den Ergebnissen der Modelle gesetzt werden können. Zudem werden die Aufnahmen für ein Nachtraining existierender Modelle genutzt und dienen als Referenz für den Bewegungsspielraum und die Bewegungsdynamik von Zeitgenössischem Tanz.

Motion Bank kann an die zu erwartenden Ergebnisse in 2021 direkt mit zwei anstehenden Forschungsprojekten, erstens zur automatisierten Vor-Annotation und zweitens zum verteilten Arbeiten im Tanz (unter Corona), anschließen.

Kategorien: News

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Between Us – Tanz trifft Forschung trifft Kunst

Im Projekt „Between Us“ der Kooperationspartner Staatstheater Mainz (tanzmainz), Kunsthalle Mainz und Hochschule Mainz (Motion Bank) geht es um die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Disziplinen. Tanz trifft auf Forschung trifft auf Kunst. Den Anfang macht das Stück „Effect“, das vom finnischen Choreographen Taneli Törmä mit tanzmainz in 2018 entwickelt wurde. Seine gesamte Entstehung wurde durch das Team von Motion Bank dokumentarisch begleitet und die finale Version anschließend digital erfasst. Der so entstandene Datensatz (Video-Dokumentation, Annotationen, Sound-Aufnahmen, 3D-Motion Capture, …) ging an durch die Kunsthalle Mainz ausgewählte Künstler: Tim Etchells, Sissel Tolaas, Tamara Grcic, Søren Lyngsø Knudsen, Žilvinas Kempinas, Isabel Lewis. Diese übersetzten, reflektierten und experimentierten mit dem erhaltenen Material im Kontext ihres eigenen Schaffens. Die so entstandenen Arbeiten wurden zwischen März und Juni 2019 in einer Ausstellung zusammen mit 12 Aufführungen des Tanzes und vermittelnden Beiträgen von Motion Bank in der Kunsthalle Mainz gezeigt.

Im Rahmen der Kooperation fanden zwei Choreographic Coding Labs  (CCL) statt, ein Format bei dem Tanz auf Programmierung trifft und das Motion Bank 2013 entwickelt hat und seither weltweit etabliert. Das erste Between-Us CCL fand in der Hochschule Mainz als Auftakt für das Projekt statt, das zweite in der Kunsthalle Mainz, eingebettet in die Ausstellung.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Das Projekt wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Kategorien: Ausstellungen, Events, News, Publikationen, Websites, Workshops

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Between Us – Tanz trifft Forschung trifft Kunst

11. und 12. Choreographic Coding Lab

Im Rahmen der Kooperation „Between Us“ zwischen Staatstheater Mainz (tanzmainz), der Kunsthalle Mainz und der Hochschule Mainz (Motion Bank), wurden 2018 und 2019 zwei Choreographic Coding Labs durchgeführt. Das Erste im September 2018 in den Räumen des iLabs der Hochschule Mainz und das Zweite im Mai 2019 im Rahmen der „Between Us“ Ausstellung in der Kunsthalle Mainz.

Das Choreographic Coding Lab Format unseres Forschungsprojekts Motion Bank (Prof. Jenett) ist der Versuch eine Umgebung zu schaffen, die zur Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Tanz und dem darin existierenden Wissen anregt. Dies geschieht, indem in den Labs choreographisches Wissen, Methoden, Technologie und Daten von Experten an die Teilnehmer weiter gegeben werden. In einer einwöchigen Labor-Situation vermischen sich solche Eingaben mit Austausch und längeren Arbeitsphasen und werden mit einer öffentlichen Präsentation der Ergebnisse am Ende abgerundet.

Die Labs 11 und 12 im Rahmen von Between Us standen auch unter dem Vorzeichen der Präsenz im virtuellen Raum. Das (live) Tracking-System der Hochschule Mainz und Technologie zur Erfassung (ZED Kameras) und Ausgabe (Vive Pros) von 3D Daten bildeten hierfür die nötigen Voraussetzungen. Marc Downie von der Open Ended Group (US) konnte an seine jahrelange Auseinandersetzung mit der Darstellung und Vermittlung des menschlichen Körpers und dessen Bewegung im virtuellen Raum ansetzen. Er entwickelte verschiedene Prototypen, die es möglich machten in die Daten des im Rahmen von Between Us erfassten Stücks „Effect“ (Taneli Törmä) einzutauchen. Mária Júdová erarbeitete zusammen mit Constantine Nisidis (3D), Liam Blackburn (aka Ancestral Voices, Sound) die Grundlagen für ein neues VR-Stück namens Kykeon, das sich dem Transzendenten mittels Anlehnung an Riten und Schamanismus nähert. Kykeons Fertigstellung ist, dank der Unterstützung durch das Goethe Institut, für 2020/21 geplant.

Weitere Informationen und die Ankündigung kommender Labs finden Sie auf der Projekt-Internetseite choreographiccoding.org.

Die Choreographic Coding Labs 11 und 12 wurden möglich durch die Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes für das Between Us Kooperationsprojekt.

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11. und 12. Choreographic Coding Lab