Im Projekt „Between Us“ der Kooperationspartner Staatstheater Mainz (tanzmainz), Kunsthalle Mainz und Hochschule Mainz (Motion Bank) geht es um die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Disziplinen. Tanz trifft auf Forschung trifft auf Kunst. Den Anfang macht das Stück „Effect“, das vom finnischen Choreographen Taneli Törmä mit tanzmainz in 2018 entwickelt wurde. Seine gesamte Entstehung wurde durch das Team von Motion Bank dokumentarisch begleitet und die finale Version anschließend digital erfasst. Der so entstandene Datensatz (Video-Dokumentation, Annotationen, Sound-Aufnahmen, 3D-Motion Capture, …) ging an durch die Kunsthalle Mainz ausgewählte Künstler: Tim Etchells, Sissel Tolaas, Tamara Grcic, Søren Lyngsø Knudsen, Žilvinas Kempinas, Isabel Lewis. Diese übersetzten, reflektierten und experimentierten mit dem erhaltenen Material im Kontext ihres eigenen Schaffens. Die so entstandenen Arbeiten wurden zwischen März und Juni 2019 in einer Ausstellung zusammen mit 12 Aufführungen des Tanzes und vermittelnden Beiträgen von Motion Bank in der Kunsthalle Mainz gezeigt.
Im Rahmen der Kooperation fanden zwei Choreographic Coding Labs (CCL) statt, ein Format bei dem Tanz auf Programmierung trifft und das Motion Bank 2013 entwickelt hat und seither weltweit etabliert. Das erste Between-Us CCL fand in der Hochschule Mainz als Auftakt für das Projekt statt, das zweite in der Kunsthalle Mainz, eingebettet in die Ausstellung.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Das Projekt wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
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Auf dem 17. Wissenschaftsmarkt, der vom 8. und 9. September stattfand und sich dem Thema „Mensch und Kommunikation“ widmete, präsentierte das Institut Designlabor Gutenberg den Hidden Zoo.
Zum Projekt:
Flamingos auf dem Domplatz, Seekühe am Rheinufer, ein Drache im Drususstein … Mit der mobilen Webiste von Hidden Zoo können Spaziergänger im Mainzer Stadtraum Tieren begegnen, virtuellen Tieren aus Text und Linie, Farbe und Klang. Sie wohnen an den unterschiedlichsten Orten – auf Hauswänden, Gassen, Plätzen – und sie haben ihre je eigene Geschichte. Sichtbar werden sie mit einer Website, die die versteckten Geschöpfe zum Leben erweckt: hiddenzoo.hs-mainz.de
Das Besondere: Bestimmte Inhalte können nur vor Ort abgerufen werden. Man muss die Hidden-Zoo-Tiere also suchen gehen, mit dem Smartphone in der Hand. Belohnt wird man mit Augmented-Reality-Elementen, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lassen. Auf dem Display erscheint dann plötzlich vor den Markthäusern ein goldener Vogel oder – im Selfiemodus – auf dem eigenen Kopf ein Einhorngeweih. Solche Bilder laden ein, geteilt zu werden – zum Beispiel unter dem Hashtag #hiddenzoo auf Instagram. Dabei lohnt es sich, zu unterschiedlichen Zeiten auf die Pirsch zu gehen; während manche Tiere nur tagsüber aktiv sind, kommen andere nur nach Einbruch der Dämmerung hervor.
Gestaltet haben diese Tiere Studierende des Studiengangs Kommunikationsdesign der Hochschule Mainz und der Schreibberatung PHILIS des Fachbereichs 05 der Johannes Gutenberg-Universität unter der Leitung von Anna-Lisa Schönecker (Hochschule Mainz), Holger Reckter (Hochschule Mainz) und Kerstin Rüther (JGU Mainz). In einem interdisziplinären Projektseminar setzten die Studierenden sich mit neueren Forschungen zum Mensch-Tier-Verhältnis auseinander und erkundeten zugleich den Mainzer Stadtraum und seine Geschichte. Entstanden ist so eine große Vielfalt von Illustrationen, Collagen, Animationen, Texten und Tönen, die gestalterisch durch das Corporate Design und das Interface von Ronja Butschbacher und Maurice Sam zusammengehalten wird. Letzteres ist als Splitscreen konzipiert und vereint eine Karten- und eine Listenansicht, die sich jeweils mit einer Auswahl an Kategorien und Icons filtern lassen. Tag- und Nachmodus sind dabei farblich differenziert.
Webseite: hiddenzoo.hs-mainz.de
Die Website www.worldswritingsystems.org gibt einen Überblick über die 292 Schriftsysteme der Welt.
Diese können chronologisch, alphabetisch und geografisch sortiert werden. Zudem kann man entdecken, welche Schriftsysteme lebend bzw. ausgestorben sind und wieviele bisher in den Unicode-Standard aufgenommen wurden.
Für dieses Projekt von Hochschule Mainz, ANRT Nancy und SEI Berkeley wurde im Rahmen eines 18-monatigen Post-Masters zu jedem der 292 Schriftsysteme ein typisches Zeichen recherchiert und dazu eine Glyphe entworfen.
Ein vierfarbiger Siebdruck präsentiert zudem alle Glyphen auf einem Plakat.
Das Projekt wurde initiiert von Prof. Johannes Bergerhausen, Hochschule Mainz.
The World’s Writing Systems ist ein gemeinsames Projekt von drei Institutionen:
- Institut Designlabor Gutenberg (IDG)
Hochschule Mainz, Deutschland
- Atelier National de Recherche Typographique (ANRT),
Nancy, Frankreich
- Script Encoding Initiative (SEI) Department of Linguistics
University of California, Berkeley, USA
Daten: Dr. Deborah Anderson, Berkeley, USA
Type-Design: Johannes Bergerhausen, Arthur Francietta, Jérôme Knebusch, Morgane Pierson;
ANRT, Nancy, Frankreich, 2016—2018
Design: Ilka Helmig, Johannes Bergerhausen, www.helmigbergerhausen.de, Köln, 2018
Design/Coding/UX: wysiwyg*, Düsseldorf, 2018
Copyright © Johannes Bergerhausen, 2018
www.worldswritingsystems.org
The World’s Writing Systems Poster
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Die europäische Statistik-Behörde Eurostat stellt über das Internet detaillierte Daten über die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zur Verfügung und sieht damit ihre Informationspflicht erfüllt. Tatsächlich dürften aber die wenigsten Interessenten der Komplexität der Datentabellen gewachsen sein. Aufbauend auf einem Seminar an der Fachhochschule Mainz stellte sich dieses Projekt die Frage, wie die zur Verfügung stehenden Daten so aufbereitet und visualisiert werden könnten, dass mit Ihrer Hilfe thematische, bürgernahe Fragestellungen über einen derzeitigen Zustand und die vorausgehende Entwicklung erfahrbar werden.
Die entstandenen Prototypen wurden u.a. auf dem European Media Arts Festival in Osnabrück 2010 ausgestellt.
Projektleitung: Prof. Philipp Pape
Jahr: 2010
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Auf dem Gebiet der Schriftgestaltung wurde schon immer viel experimentiert, da das Entwerfen und Produzieren einer Schrift ein komplexes und aufwändiges Unterfangen ist. Dies manifestiert sich am offensichtlichsten in den zahlreichen, oft widersprüchlichen Regeln und Systemen, die die Schriften und die Schriftgestaltung im Laufe der Zeit hervor gebracht haben. Gerade wegen dieser Regeln und Systeme ist die Typografie ein hervorragendes Gebiet für generative Ansätze, die das System ansich gestalterisch betrachten und formen. Sie nähern die Schriftgestaltung wieder dem – ebenfalls generativen – Prozess des Schreibens an. Schrift wird nicht mehr als Gruppe einzelner Formen, als Momentaufnahme, sondern als lebendiges und dennoch wohl definiertes System verstanden.
Gemeinsam mit Studierenden der Fachhochschule Mainz wurden verschiedene Ansätze erprobt, wie Schriftmanipulation durch Algorithmen erfolgen und durch Interaktion gesteuert werden kann.
Einige der entstandenen Prototypen wurden in dem Buch »Generative Gestaltung« vorgestellt sowie auf dem European Media Arts Festival in Osnabrück 2010 ausgestellt. Siehe dazu auch den Katalog.
Projektleitung: Prof. Philipp Pape
Jahr: 2010
weitere Informationen:
www.generative-typografie.de
Link zum Katalog der Ausstellung in der Deutschen Bibliothek
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ForschungAlltag.de ist ein Videoblog zu kulturwissenschaftlichen Themen, der sich die Vermittlung kulturwissenschaftlicher Arbeit zur Aufgabe gestellt hat.
Das Ziel der Beiträge ist es, zu einem neuen Blick auf alltagsweltliche Kulturphänomene und deren Gestaltung anzuregen. So können diese etwa durch die Herstellung historisch-kultureller Kontexte Ihre scheinbare Selbstverständlichkeit verlieren. Die Filme wollen keine abschließenden Interpretationen anbieten, sondern neue Perspektiven vermitteln und zu intensiverer Auseinandersetzung anregen. Der Videoblog beginnt seine Sendungen im Dezember 2007 mit einer ersten Sendereihe zum Themenfeld »Essen und Trinken«.
Das Projekt geht zurück auf ein gemeinsames Lehrprojekt der beiden Fächer Kommunikationsdesign der Fachhochschule Mainz und Kulturanthropologie/Volkskunde am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im WS 2005/06 unter der Leitung von Prof. Dr. Timo Heimerdinger und Prof. Philipp Pape. Die Realisierung dieses Projektes wurde ermöglicht durch eine Auszeichnung beim Hochschulwettbewerb zum Jahr der Geisteswissenschaften unter dem Titel »Geist begeistert«.
Projektleitung: Prof. Philipp Pape, Prof. Dr. Timo Heimerdinger (Deutsches Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Jahr: 2005/6
weitere Informationen:
www.forschungalltag.de
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